Nach der großen Resonanz auf den Filmwettbewerb „Mediaspree wegspotten!“ organisierte das solidarische Aktionsbündnis MEGASPREE einen kleinen, feinen und sehr erfolgreichen Filmwettbewerb unter dem Motto: ‚Megaspree herspotten - Wie wünschen wir uns die Stadt?’ Die Filmgala fand im Einzeitkino statt!
Zur Einreichung aufgefordert waren Kurzfilmschaffende, die ihre Ideen und Visionen für den Erhalt und die Erweiterung von Freiräumen vorstellen und damit Gegenentwürfe zu den auf Investorenrendite und kurzfristige Geldeinnahme ausgelegten Verdrängungs- und Betonpläne des Berliner Senats entwickeln sollten.
Neben den eingereichten Kurzfilmen wurden Portraits der aktuell bedrohten Projekte vom ""YAAM", über den "RAW" in Berlin Friedrichshain bis zum für das "YAAM", "RAW" und "SO36" in Kreuzberg gezeigt, die einen Einblick der Lebendigkeit des in Berliner Freiräumen entstanden Lebens vermittelten, das noch immer leichtfertig und oft grundlos aufs Spiel gesetzt wird.
Das Publikum des Filmfestes war aufgerufen, den Gewinnerfilm zu küren und entschied sich für den Film "20 Jahre Spreeufer für alle" von Carsten Joost. Seine Version, filmisch umgesetzt mit dem Blick aus der Zukunft in eine erfolgreiche, auch politische Vergangenheit beinhaltete alles was sich der aktive, kreative und interessierte Berliner wünscht: Die O2-World wurde ein Bürgerzentrum, das Allianz-Hochhaus ein Mahnmal für verkorkste städtebauliche Projekte und die sub-kulturellen Betriebe mit ihren Menschen prägen weite Teile des Stadtbildes.
Andere Filmbeiträge setzten sich mit der aktuellen Situation z.B. am Kottbusser Tor auseinander und wünschten sich eine menschenfreundliche Stadt. Bei den insgesamt 9 Einreichungen gab es zudem auch Flash-Animations-Filme.
Das Aktionsbündnis bedankt sich bei allen aktiven Teilnehmern und den Filmschaffenden recht herzlich und freut sich auf die weitere Zusammenarbeit. Die Grundidee von MEGASPREE, ein positives Bild unserer Stadt zu entwerfen und auch umzusetzen ist ein Prozess des es zu leben und zu gestalten gilt. Das Filmfestival war hierbei ein weiterer Schritt!
DIE ZEIT IST REIF!
Sonntag, 29. November 2009
Sonntag, 15. November 2009
Gedenkfeier für Robert Enke - persönliche Eindrücke
Robert Enke war "unser" Nationaltorwart. Robert Enke war ein Mensch, Familienvater und Partner... Robert Enke suchte den Freitod!
Manchen geht der Pathos auf den Sender, mit dem nun die Trauer und die Bestattung medial betrieben wird. Dieser Phatos gipfelte in einer gemeinsamen Trauerfeier im Fussballstadion von Hannover96. Ich kann dies gut verstehen. Wann gab es schon einmal, für welche Persönlichkeit auch immer, vergleichbares!
Man mag sich kaum vorstellen, wie es der Familie nun innerhalb ihrer Trauerarbeit geht - ständig umlagert von Presse und Fernsehen. Entscheidungen treffend, die über das normale Maß einer Beerdigung hinausgehen... Zeit zum verstehen, Zeit um zu begreifen, das ein geliebter Mensch gegangen ist um nie wiederzukehren, bleibt da nicht.
Und genau hier wiederholt sich das Problem unserer (auch medialen) Leistungsgesellschaft. Für Menschen mit Ihren Problemen bleibt keine Zeit. Die Trauerfeier im Stadion ist auch eine Initiierung der Medien, auch eine Initiierung eines Fussballvereins und, wir konsumieren die "Informationen", eine Initiierung der Gesellschaft.
Heute steht fest: Robert Enke war krank. Robert Enke hatte Depressionen!
Bei Depression ist es nicht alleine die "Verdunklung der Seele", es ist die gefühlte Handlungsunfähigkeit und Ohnmacht innerhalb der "Verdunklung der Seele", die Krank macht. Es ist die Angst gegenüber der gesetzten Gesellschaftsverantwortung (du musst deinen Job schaffen, du musst arbeiten) zu versagen. Es ist die Angst gegenüber den Freunden als Versager oder schlimmer noch, Psychopath dazustehen, wenn man seine Krankheit (sich selbst) eingesteht und so quasi öffentlich macht.
Depression ist all zu menschlich, unsere Leistungsgesellschaft ist es nicht!
Ein Trugschluss? Ja!
Unsere Leistungsgesellschaft ist auch all zu menschlich, da wir Menschen sie gestalten. Gestalten bedeutet aber auch, das mann/frau die Leistungsgesellschaft verändern, korrigieren könnte.
"Millionen haben Ihn gekannt und geliebt".... Ich kannte ihn nicht, wenn ich auch ab und an seinen Namen gehört habe. Ich fühle aber mit ihm! Ich kann verstehen, auch wenn meine Kinder gesund und äußerst lebendig sind, das der Tod des eigenen Kindes Lara nur sehr schwer zu verkraften war (und für seine Frau noch ist). Ich kann das verstehen, weil ich wie die allermeisten Menschen auch, bereits geliebte Menschen an den Tod verloren habe. Ich weiß aus meiner Trauerarbeit, das der "Tod zum Leben gehört".
Es gab viele "gute Leute" die den Freitod gewählt haben. Es mag insbesondere daran liegen, weil das "gut werden" und die "besondere Leistung" erbringen zu wollen mit einem Gefühl der persönlichen Unzulänglichkeit einhergeht. Ein Gefühl, das auf der ganz persönlichen Ebene eben zu dieser besonderen Leistungen und Opferbereitschaft führt.
Nationaltorwart wird man nicht, wenn man ein ganz normales (und deshalb vielleicht ausgeglicheneres) Leben geführt hat.
Nationaltorwart wird man, wenn man bereits im Kindesalter Sondertrainings absolviert.
Nationaltorwart wird man, wenn -neben einem besonderen Talent- ungeheurer Fleiß hinzukommt.
Von vielen dem eigenen Leben begleitende Menschen als Stärke empfunden, ist es aber gerade das Gegenteil... Es ist eine Schwäche die man, auch wegen dem Eigengefühl der Verantwortung, nicht zugeben kann.
Wird unsere Leistungsgesellschaft hieraus lernen?
Wird es ein Umdenken geben?
Leider nein, denke ich!
Die Zusammenhänge zwischen Herz-Kreislauf-Erkrankungen, "Burn-Out-Syndrom", Depression, Leistungsdruck, gefühlter Ohnmacht und dem dann ggf. gewählten Freitod sind längst bekannt. Verändert hat sich bis dato nichts....
Es mag auch an der Tatsache liegen, weil uns der Pathos derartiger medialer Zeremonien auf den Sender geht! Weil wir innerhalb unseres eigenen (persönlichen) Leistungsdrucks keine Zeit dafür haben, um uns selbst und unsere Umwelt zu reflektieren.
Der Freitod von Robert Enke war, wie (nahezu) jeder andere Freitod auch, sinnlos!
Und Robert, wenn es im Himmel (sollte es ihn geben) einen Internet-Anschluss gibt, möchte ich Dir folgendes sagen:
"Du wirst durch deinen Freitod einen Haufen Dinge verpassen, die Dir vielleicht wichtig erschienen wären. Leider war Deine Entscheidung endgültig und ist nicht mehr zu ändern. Schau nach vorn und mach das beste daraus...!"
Manchen geht der Pathos auf den Sender, mit dem nun die Trauer und die Bestattung medial betrieben wird. Dieser Phatos gipfelte in einer gemeinsamen Trauerfeier im Fussballstadion von Hannover96. Ich kann dies gut verstehen. Wann gab es schon einmal, für welche Persönlichkeit auch immer, vergleichbares!
Man mag sich kaum vorstellen, wie es der Familie nun innerhalb ihrer Trauerarbeit geht - ständig umlagert von Presse und Fernsehen. Entscheidungen treffend, die über das normale Maß einer Beerdigung hinausgehen... Zeit zum verstehen, Zeit um zu begreifen, das ein geliebter Mensch gegangen ist um nie wiederzukehren, bleibt da nicht.
Und genau hier wiederholt sich das Problem unserer (auch medialen) Leistungsgesellschaft. Für Menschen mit Ihren Problemen bleibt keine Zeit. Die Trauerfeier im Stadion ist auch eine Initiierung der Medien, auch eine Initiierung eines Fussballvereins und, wir konsumieren die "Informationen", eine Initiierung der Gesellschaft.
Heute steht fest: Robert Enke war krank. Robert Enke hatte Depressionen!
Bei Depression ist es nicht alleine die "Verdunklung der Seele", es ist die gefühlte Handlungsunfähigkeit und Ohnmacht innerhalb der "Verdunklung der Seele", die Krank macht. Es ist die Angst gegenüber der gesetzten Gesellschaftsverantwortung (du musst deinen Job schaffen, du musst arbeiten) zu versagen. Es ist die Angst gegenüber den Freunden als Versager oder schlimmer noch, Psychopath dazustehen, wenn man seine Krankheit (sich selbst) eingesteht und so quasi öffentlich macht.
Depression ist all zu menschlich, unsere Leistungsgesellschaft ist es nicht!
Ein Trugschluss? Ja!
Unsere Leistungsgesellschaft ist auch all zu menschlich, da wir Menschen sie gestalten. Gestalten bedeutet aber auch, das mann/frau die Leistungsgesellschaft verändern, korrigieren könnte.
"Millionen haben Ihn gekannt und geliebt".... Ich kannte ihn nicht, wenn ich auch ab und an seinen Namen gehört habe. Ich fühle aber mit ihm! Ich kann verstehen, auch wenn meine Kinder gesund und äußerst lebendig sind, das der Tod des eigenen Kindes Lara nur sehr schwer zu verkraften war (und für seine Frau noch ist). Ich kann das verstehen, weil ich wie die allermeisten Menschen auch, bereits geliebte Menschen an den Tod verloren habe. Ich weiß aus meiner Trauerarbeit, das der "Tod zum Leben gehört".
Es gab viele "gute Leute" die den Freitod gewählt haben. Es mag insbesondere daran liegen, weil das "gut werden" und die "besondere Leistung" erbringen zu wollen mit einem Gefühl der persönlichen Unzulänglichkeit einhergeht. Ein Gefühl, das auf der ganz persönlichen Ebene eben zu dieser besonderen Leistungen und Opferbereitschaft führt.
Nationaltorwart wird man nicht, wenn man ein ganz normales (und deshalb vielleicht ausgeglicheneres) Leben geführt hat.
Nationaltorwart wird man, wenn man bereits im Kindesalter Sondertrainings absolviert.
Nationaltorwart wird man, wenn -neben einem besonderen Talent- ungeheurer Fleiß hinzukommt.
Von vielen dem eigenen Leben begleitende Menschen als Stärke empfunden, ist es aber gerade das Gegenteil... Es ist eine Schwäche die man, auch wegen dem Eigengefühl der Verantwortung, nicht zugeben kann.
Wird unsere Leistungsgesellschaft hieraus lernen?
Wird es ein Umdenken geben?
Leider nein, denke ich!
Die Zusammenhänge zwischen Herz-Kreislauf-Erkrankungen, "Burn-Out-Syndrom", Depression, Leistungsdruck, gefühlter Ohnmacht und dem dann ggf. gewählten Freitod sind längst bekannt. Verändert hat sich bis dato nichts....
Es mag auch an der Tatsache liegen, weil uns der Pathos derartiger medialer Zeremonien auf den Sender geht! Weil wir innerhalb unseres eigenen (persönlichen) Leistungsdrucks keine Zeit dafür haben, um uns selbst und unsere Umwelt zu reflektieren.
Der Freitod von Robert Enke war, wie (nahezu) jeder andere Freitod auch, sinnlos!
Und Robert, wenn es im Himmel (sollte es ihn geben) einen Internet-Anschluss gibt, möchte ich Dir folgendes sagen:
"Du wirst durch deinen Freitod einen Haufen Dinge verpassen, die Dir vielleicht wichtig erschienen wären. Leider war Deine Entscheidung endgültig und ist nicht mehr zu ändern. Schau nach vorn und mach das beste daraus...!"
Samstag, 14. November 2009
"Mauerpark fertigstellen!"-Demo in Berlin erfolgreich
Heute rief die Initiative Mauerpark fertigstellen zur Demo auf und über 2500 Leute! kamen.
Der Mauerpark, ein kultureller Mittelpunkt mit Künstlern, Gauklern und Feuerschluckern sowie einen weltweit bekannten Flohmarkt soll auf der Hälfte der Fläche entgegen der Planung mit Wohnhäusern zugebaut werden.
Die Demonstration war Auftakt zu einer ganzen Reihe von Aktionen, die zum Ziel haben, den gewachsenen Teil dieser Sub-Kultur zu sichern.
Ein Posting von A.J. bei Facebook brachte es auf den Punkt:
Weitere Fotos finden sich hier -->
Am 25.11.09 geht der Protest in die nächste Runde, da hier die Entscheidung zum weiteren Vorgehen des Bezirks Berlin-Mitte im BVV ansteht. Nähere Infos folgen...
Der Mauerpark, ein kultureller Mittelpunkt mit Künstlern, Gauklern und Feuerschluckern sowie einen weltweit bekannten Flohmarkt soll auf der Hälfte der Fläche entgegen der Planung mit Wohnhäusern zugebaut werden.
Die Demonstration war Auftakt zu einer ganzen Reihe von Aktionen, die zum Ziel haben, den gewachsenen Teil dieser Sub-Kultur zu sichern.
Ein Posting von A.J. bei Facebook brachte es auf den Punkt:
Der Mauerpark ist ein urbanes Märchenreich mitten in Berlin. Ein ungeheurer Abenteuerspielplatz für Erwachsene und Kinder, dessen Veranstaltungsphantasie keine Grenzen kennt. Nicht der fürsorglichste Wohlfahrtsstaat könnte so einen Ort für seine Bürger erfinden. Er ist aus der Kultur der Gaukler, Künstler und Tagträumer gewachsen, die ihn lieben. Im Mauerpark schlägt das Herz des Berliner Sommerlebens. Von Juni bis September findet man dort, jeden Sonntag zu Füßen der Riesenschaukeln ein großes Festival, das wöchentlich fortgesetzt wird. Wildfremde liegen auf der Wiese verstreut und genießen gemeinsam die Sonne, schlendern über den Flohmarkt oder überwinden sich, in der Arena zu singen. Vieles muß man wohl hinnehmen in diesen Zeiten, aber den Mauerpark dürfen wir uns nicht wegnehmen lassen. Das wäre das Schlimmste, das Gemeinste und das Schmerzhafteste, was man Sommerberlin antun könnte.
Weitere Fotos finden sich hier -->
Am 25.11.09 geht der Protest in die nächste Runde, da hier die Entscheidung zum weiteren Vorgehen des Bezirks Berlin-Mitte im BVV ansteht. Nähere Infos folgen...
Montag, 9. November 2009
Der Kampf um das "Kulturhaus Peter Edel" geht weiter!
Wie schon berichtet, sollte am 3.11. die Räumung des Kulturhaus Peter Edel bzw. des Wallywoods stattfinden. MEGASPREE und insbesondere Paul Woods, der Betreiber konnten das verhindern. Ein ausführliches Video-Dokument gibt es hier:
MEGASPREE versucht nun einen "Runden Tisch" zu initiieren und hofft das auch das Bezirksamt hierzu bereit ist.
Des weiteren sind weitere Initiativen aufgerufen worden, sich mit dem WALLYWOODS solidarisch zu erklären und den Protest sowie das Anliegen "Zwischennutzung bis zum endgültigen Umbau" zu unterstützen!
Vorher hat Andy von Carpe Berlin das Projekt noch schnell per Video dokumentiert. Denn eins ist sicher, da das Wallywoods von Hause aus nur eine Zwischennutzung ist, sind dessen Tage gezählt.
MEGASPREE versucht nun einen "Runden Tisch" zu initiieren und hofft das auch das Bezirksamt hierzu bereit ist.
Des weiteren sind weitere Initiativen aufgerufen worden, sich mit dem WALLYWOODS solidarisch zu erklären und den Protest sowie das Anliegen "Zwischennutzung bis zum endgültigen Umbau" zu unterstützen!
Vorher hat Andy von Carpe Berlin das Projekt noch schnell per Video dokumentiert. Denn eins ist sicher, da das Wallywoods von Hause aus nur eine Zwischennutzung ist, sind dessen Tage gezählt.
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