Freitag, 9. Oktober 2009

Deutsch ins Grundgesetz vs. Der Markt reagiert auf Westerwelle

Die Koalitionsverhandlungen bringen es an den Tag: DEUTSCH kommt/muss ins Grundgesetz.

Das Argument in der Tagesschau war: "Das kostet ja nix"

- von wegen! Sprachregelungen wie in Frankreich? Computer = ordinateur?

Computer heißt dann Elektronenrechenmaschine - eGouverment = E-StaatsBürgerverwaltung.
Wie übersetzen wir dann Gender, Desktop etc.?
Bei Motherboard wird es dann richtig lustig: Mutterbrett?
Auch so: Motherboard heißt in Frankreich übrigens ernsthaft: carte mère... was übrigens dringend "gegendert" (DE = geschlechtergerechtigkeitsspezifiziert) werden müßte!!!


Ein Schelm ist, wer böses dabei denkt, und ein Interview mit unserem designierten Außenminister Guido Westerwelle mit dieser Grundgesetzänderung in Verbindung bringt.

Schnell reagierte da eine Sprachschule die prompt unter dem Keywort "Westerwelle" einen Sprachkurs anbot:





Im Ernst:
Ich halte eine derartige Grundgesetzänderung, mit Verlaub, für Blödsinn!

Da gäbe es wichtigeres zu tun:
- Ein Bürgergeld könnte endlich die Stigmatisierung des sogenannten "Prekäriat" (Unterschicht) beenden. Der Paragraph hierzu ist einfach zu formulieren: Jeder Bürger der BRD hat von Geburt bis zu seinem Tode Anrecht auf ein Existenz- sicherndes Bürgergeld. Näheres regelt das Sozialgesetz

Wie wäre es damit, endlich den Datenschutz und die damit verbundene persönliche Datenhoheit und Auskunftspflicht im Grundgesetz fest zu schreiben?

Ein weiteres Konjunkturpaket mit dem Ziel, das bürgerliche Engagement und Ehrenamt zu stärken, wäre - OK, das muß nun nicht ins Grundgesetz - eine gute Möglichkeit die Partizipation unserer Gesellschaft bei kulturellen, gesellschaftlichen und politischen Fragen zu entwickeln.
Angesichts des fortlaufenden Rückzugs unseres Staates aus seinen sozialen Aufgabenstellungen und der zunehmenden privaten Organisation auch Existenz- sichernder Aufgaben (siehe: Die Tafel) bestimmt keine schlechte Idee.